1. Wie er uns mit Steuern abkassiert
Sendeanstalt und Sendedatum: Montag, 14. Mai 2007, 21.00 Uhr im Ersten
Bildunterschrift:
Der Bundesadler symbolisiert unseren Vater Staat
]
Ein
Steuersystem, das die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr versteht, ist
verfassungswidrig, sagt der Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhoff. Selbst
hochspezialisierte Steuerberater verheddern sich regelmäßig im
undurchdringlichen Gestrüpp Abertausender Verordnungen. Und was für den
einzelnen Bürger am Ende herauskommt, grenzt immer häufiger an Willkür:
Steuerzahler im Würgegriff der Finanzämter. Denn der Staat hat in jedem Fall den
längeren Atem.
Wir zahlen Lohnsteuer oder Einkommensteuer. Und von dem,
was uns das Finanzamt lässt, greift es sich dann bei jedem Einkauf noch einmal
einen Teil, die Mehrwertsteuer. Gerade erst wurde der Steuersatz erhöht. Der
Staat ist äußerst kreativ, wenn es ums Geldeinsammeln geht.
Bildunterschrift:
Der Klotz des Finanzministeriums in Berlin ]
Der Film von Günter
Ederer zeigt haarsträubende Beispiele von Chaos und Ungerechtigkeit. Die
Geschichte des Kaufmanns Konrad Martin zum Beispiel. Der sollte plötzlich nach
den steuerlichen Regeln für Landwirte zur Kasse gebeten werden, obwohl er in
seinem Leben nie eine Landwirtschaft betrieben hat. Er hatte lediglich ein
Bauernhaus mit Scheune geerbt, ohne Land und ohne Tiere. Das Leben ist
kompliziert, deswegen kann auch das Steuersystem nicht einfach sein, so die
kurze Formel der deutschen Finanzbürokratie. Damit werde aber nur verschleiert,
dass das undurchschaubare Steuersystem gerade all jenen nutzt, die nahe an der
Macht sitzen, meint Kirchhoff.
Dieser Text gibt den Fernsehbeitrag vom 14.05.2007 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
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