Die Plünderlandverschwörung: |
|
Vorbemerkung MaxNews: aus
Aktuellem Anlass wiederholen wir diesen Beitrag aus den MaxNews vom 11.10.05.
Das Stück ist für all diejenigen gedacht, die der Medienpropaganda der
Mainstream Presse erlegen sind und es noch nicht bemerkt haben wie unser
ehemaliger Wohlstand - in Ost und West - seit der Wiedervereinigung dezimiert
wurde. Das Hörstück bringen wir demnächst sowie verfügbar - download fähig auf
unserem Server. Hier die Textversion. (1) Die
"Plünderlandverschwörung" From: ralf.prengel@aulerpartner.de
Sent: Tuesday, October 11,
2005 22:57 Die Geschichte von der
Plünderlandverschwörung oder wie man tausend Milliarden Plünderos
veruntreut! Es war einmal ein Land, das
nannte man Plünderland. Plünderland war nicht das einzige Land auf der Welt.
Andere mächtige Länder sahen, dass Plünderland immer größer und stärker wurde.
Also führte man zwei große Kriege mit Plünderland. Plünderland verlor die Kriege
und die Sieger teilten es unter sich auf. Danach gab es Plünderland Ost und
Plünderland West. Im Plünderland Ost wurde die sozialistische Planwirtschaft
eingeführt und im Plünderland West die kapitalistische Marktwirtschaft. Beide
Systeme dienten auf ihre Art und Weise dazu die Bevölkerung in einem ständigen
Existenzkampf zu halten und langfristig durch Mangel gefügig zu machen. Damit
sich die Systeme nicht vermischen konnten, ließen die Götter der Welt mitten im
geteilten Plünderland eine Stahlwand errichten. Künftig war die gesamte alte
Welt durch diesen Stahlwall in den sozialistischen Osten und den
kapitalistischen Westen geteilt. In der sozialistischen
Planwirtschaft gab es reichlich billiges Geld und zu wenig nutzbare Güter. Denn
Geld wurde nach Belieben vom Staat geschöpft. Die Güter aber wurden nicht
nachfrageorientiert, sondern nach einem schlecht funktionierenden Plan
produziert. Dadurch gab es einen permanenten Mangel an
Gütern. Im kapitalistischen Westen
hingegen war es genau umgekehrt. Zwar wurde am Anfang genügend Geld zur
Verfügung gestellt und dadurch konnte zunächst auch eine nachfragegerechte
Produktion finanziert werden. Doch das privatisierte Kreditgeldschöpfungsmonopol
erzeugte im Westen mit der Zeit ein anderes Problem. Durch die permanent
steigenden Geldumlaufgebühren, den Zinsen und Zinseszinsen, entstand mit der
Zeit eine immer größere Geldknappheit bei der breiten
Bevölkerung. Beide Entwicklungen waren
von den Göttern der Welt beabsichtigt. Langfristig war eine Zentralisierung
aller Macht in der alten Welt geplant. Dazu musste man in den verschiedenen
Ländern dieses Teiles der Welt eine einheitliche Währung einführen. Kein Land
sollte mehr sein eigenes Geld erschaffen können. Im westlichen Plünderland
regte sich ziemlich viel Widerstand gegen die Währungspläne der Götter.
Schließlich war der Plündero-West die stabilste Währung in der alten Welt.
Andere Länder waren bis dahin weitaus unsolider bewirtschaftet worden und
deshalb lag die Verschuldung in Plünderland deutlich niedriger als die anderer
großer Alte-Welt-Staaten. Um alle Macht in der alten
Welt zu zentralisieren, hatten die Götter schon lange geplant, den großen
Stahlwall wieder abzureißen. Ganz nebenbei konnte man bei dieser Gelegenheit die
beiden Plünderländer wieder zusammenführen. Das wurde von den Pünderanern als
großes Ereignis gefeiert. Sie ahnten nicht, dass die Götter etwas ganz anderes
wollten, als alle Plünderaner in Brüderlichkeit wiederzuvereinen. Neben der
Zentralisierung aller Macht in der alten Welt, war nämlich auch noch geplant,
die Wiedervereinigung von Plünderland zum Anlaß zu nehmen, seine Verschuldung
drastisch anzuheben. Die Plünderaner sollten keinen Grund mehr sehen, ihren
Widerstand gegen eine einheitliche, monopolisierte und privatisierte
Kreditgeldwährung, für die ganze alte Welt, aufrechtzuerhalten. Um die
Verschuldung von Plünderland auf die Augenhöhe der anderen Länder anzuheben,
organisierten die Götter einen gigantischen Betrug. Wir nennen dieses einmalige
historische Ereignis "die Plünderlandverschwörung". Natürlich wird der eine oder
andere von Ihnen sagen: Da ist schon wieder eine dieser ewigen
Verschwörungstheorien. Ich weiß nichts von irgendeiner Verschwörung. Ich kann
beim besten Willen nirgends eine Verschwörung entdecken. Zwar steht nicht alles
zum Besten und es gibt auch einige Ungereimtheiten auf dieser Welt -aber deshalb
von Verschwörung reden? Bedenken Sie bitte eines: Es
gehört zum Wesen einer wirklich guten, einer gelingenden, einer ordentlichen
Verschwörung, daß die, gegen die man sich verschworen hat, die Verschwörung
nicht als solche erkennen können. Die Verschwörung muß außerhalb Ihrer normalen
Wahrnehmung liegen. Sonst wäre es schließlich keine ordentliche
Verschwörung. Es gibt aber auch
außerordentliche Verschwörungen. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß sie nach Art
und Umfang und nach zeitlicher Dauer unsere Vorstellungskraft von einer
möglichen Verschwörung einfach weit übertreffen. Deshalb können wir sie nicht
als Verschwörung erkennen bzw. begreifen. Bei außerordentlichen Verschwörungen
können Teilaspekte durchaus im Bereich unserer normalen Wahrnehmung liegen. Das
nützt uns aber nichts, weil wir solche Teilaspekte nicht als Bestandteile dieser
außerordentlichen Verschwörung identifizieren können. Es ist ganz ähnlich wie bei
einem sehr großen Puzzle aus vielleicht 2000 Stücken. Sie sehen aber nur 10 oder 20 von diesen
Stücken, die immerhin nahe zusammen zu gehören scheinen. Sie erkennen, daß es
sich bei diesem Teil des Puzzles wohl um einen Elefantenrüssel handeln muß. Sie
ziehen natürlich den Schluß, daß das gesamte Bild einen ganzen Elefanten zeigen
wird. Auf die Idee, dass das
vollständige Puzzlebild eine große Elefantenherde darstellt, die auf der Flucht
vor schwer bewaffneten Elfenbeinjägern, ein ganzes Mäusevolk zertrampelt, wären
Sie vermutlich nie gekommen. Schließlich nimmt der Elefant, von dem Sie anfangs
nur den Rüssel erkannt haben, einen großen Teil des Bildes ein, weil er ganz
vorne im Bild ist. Der Macher des Puzzles fand nämlich die Idee besonders
witzig, die Elefantenherde auf den Bildbetrachter zurasen zu lassen. So hatten
sie neben einer sehr geringen Bildinformation auch noch eine, die Phantasie
besonders einschränkende, Perspektive. Warum habe ich Ihnen diesen Vergleich
vorangestellt? Es geht mir darum, deutlich zu machen, daß Sie kaum eine Chance
hatten, die Verschwörungspraxis, von der Sie heute erfahren werden, selbst zu
entdecken. Es hat nichts mit Dummheit zu tun, dass Sie von diesen Vorgängen
nichts mitbekommen haben. Es gibt keinen Grund sich selbst in Frage zu stellen.
Die Verschwörung war eben unvorstellbar groß und sehr perfekt inszeniert. Und
die gutmütigen Plünderaner waren die arglosen Opfer. Hören wir uns also an, was
der Verfasser der folgenden Geschichte zu sagen hat: 2 Der Milliardenbetrug mit den
Ostplünderland-Altschulden Von Otto H.
Nienkamp Heute, fünfzehn Jahre nach
dem Fall des "stählernen Walls", ist vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht die
Lage von Gesamtplünderland verfahrener denn je. Der Staatsbankrott, der
Ostplünderland am Ende ereilt hatte, droht nun dem wiedervereinten Plünderland.
Bis heute ist eine Frage unbeantwortet: warum wurden die völlig illegitimen, aus
dem Nichts entstandenen Ostplünderland-Altschulden von 400 Mrd. Plünderos
offiziell übernommen? Wer konnte diese Schulden, die vorher gar nicht
existierten, als Forderungen verbuchen? Und vor allem wie, auf welche Weise
genau, wurde dieser Mühlstein dem Plünderland um den Hals
gehängt? Ein paar einleitende Worte
zur Vergangenheit Nach 2945 haben die
Ostplünderaner nicht weniger fleißig und verbissen Wiederaufbau betrieben als
die Westplünderaner. Die Leute hatten auch Wohnungen, kleideten sich, fuhren mit
dem Auto über Straßen, und auch bei ihnen kam Strom aus der Steckdose und Wasser
aus dem Hahn. Das alles war nicht gering zu schätzen. Es war sogar im Einzugs-
bzw. Einflussbereichs des Westens zu damaliger Zeit nicht unbedingt der
Weltstandard. Man denke dabei nur an die ausgeraubten Gebiete der so genannten
"Hinter-Welt". Was ist von dem
Ostplünderland-Volksvermögen, seinen Betrieben, seinen Immobilien, seinen
Fluren, seinen Dörfern, seinen Städten - kurz: seiner gesamten Infrastruktur,
geblieben? Das alles hatte doch schließlich einen Wert? Die beschämende Antwort
lautete nach der Wiedervereinigung "gut 400 Mrd. Plünderos". Aber nicht etwa
Guthaben - nein: "Schulden"! Auf Anordnung der Regierung
haben die Bürger von Plünderland - zusätzlich zu den an sich exorbitant hohen
Steuern - hierfür mit einem "Solidarbeitrag" aufzukommen. "Das kann doch nicht wahr
sein", denkt der erstaunte Zeitgenosse und erinnert sich, daß die
Ostplünderland-Wirtschaft kurz vor dem Ende dieses Staates immerhin auf Platz 11
- oder war es doch nur Platz 13 - der Weltrangliste aller Industrienationen
geführt wurde. Die Produktionsanlagen und das Volksvermögen, die dem Land
immerhin einen Spitzenplatz an messbarer Leistungskraft garantierten, sollen nun
WENIGER ALS NICHTS wert sein? Sie sollen sogar mit "minus" 400 Milliarden
West-Plünderos zu Buche schlagen? Früher war einmal die Rede
davon gewesen, Ostplünderland sei, mit allem Drum und Dran, rund 600 Milliarden
West-Plünderos wert gewesen. Der normale plünderanische Fernsehzuschauer hat
über solchen Widersinn nicht nachgedacht. Die Medien hatten ja auch schnell eine
plausible Erklärung parat, die umso eingängiger war, als sie doch die
Tüchtigkeit im Westen besonders unterstrich: "Ostplünderland war wirtschaftlich
eben nur ein Scherbenhaufen, und Scherben zu beseitigen, kostet nun mal Geld."
Im Allgemeinen glaubt der durchschnittliche Zeitgenosse immer, von "denen da
oben" betrogen zu werden. In jedem konkreten Einzelfall hält er es aber für
ausgeschlossen. Andere sind möglicherweise betroffen - ER aber
nicht. 3 Was sonst noch
geschah! Ostplünderland hatte
natürlich - wie jeder ordentliche Staat, dessen Regierende an einem gedeihlichen
Verhältnis zu den privaten internationalen Kreditgeldinstituten interessiert
sind - so genannte direkte Auslandsschulden. Sie beliefen sich auf circa 30
Milliarden Plünderos nach westlichem Maßstab und wurden von der nachfolgenden
Regierung von Gesamtplünderland selbstverständlich übernommen. Dagegen kann ein
auf Recht und Anstand bedachter Bürger auch nichts einwenden. Diese Schulden
sollen uns im Folgenden auch nicht weiter beschäftigen. Es geht vielmehr um die
anderen Schulden, die man als "alte Schulden" bezeichnet hat. Das sind die
Schulden der Staatsbetriebe, der Produktionsgesellschaften und der Kommunen des
ehemaligen Ostplünderland. Daß es mit dem "real
existierenden Sozialismus" bald zu Ende gehen würde, zeichnete sich bereits 10
Jahre vor dem endgültigen Aus für diese Organisationsform ab. Auf die Gründe
wollen wir hier nicht näher eingehen. Sie sind sicher sehr
vielfältig, und die Verantwortung dafür tragen im Wesentlichen nicht die Bürger
von Ostplünderland. Die Personen an der Spitze der dort regierenden Partei
reagierten schnell und entschlossen auf die drohende Gefährdung ihrer Macht,
ihrer Position und ihrer Versorgungslage. Sie ließen über Schala-Kotkowski und
seine "Kotzko" alles, was in Ostplünderland nicht niet- und nagelfest war, in
den Westen schaffen. Das Volksvermögen wurde dort gegen harte westliche Devisen
verscherbelt. Der Erlös wurde dann auf entsprechenden Konten bei westlichen
Banken sachgerecht "geparkt". Für die "sozialistische"
Sache der Parteioberen kamen nur Konten in Betracht, zu denen die Polizei des
"Klassenfeindes" keinen Zugang hatte und deren eigentliche Inhaber gewöhnlich im
Dunkeln blieben. Da auch die eingeschalteten
Banken an solchen Geldeinlagen immer gut verdienen, bestand natürlich ein
vitales Interesse an gegenseitiger Diskretion. Zu Westgeld gemacht, wurden auch
die Goldbestände aus dem Volksvermögen von Ostplünderland. Sie hatten damals
immerhin einen Wert von 2,1 Milliarden West-Plünderos. Allerdings schien das alles
nicht auszureichen, die Existenzangst der von Arbeitslosigkeit bedrohten
Politprominenz von Ostplünderland zu vertreiben. Deshalb wurden in den letzen
Tagen des geteilten Plünderlandes, als man schon am "runden Tisch" die Übernahme durch
Westplünderland verhandelte, hemmungslos Ost-Plünderos gedruckt. Diese wurden
ohne Rücksicht auf das Kursgeschehen am Markt, in westliche Devisen umgetauscht.
Natürlich halfen die alten Freunde bei den privaten internationalen Großbanken
dabei fleißig mit. Nur ein Schlingel denkt, dass die in erheblichem Maße
angefallenen Provisionen, die nötige Motivation generierten. Sicher ist
allgemein bekannt, dass die Ostplünderland-Währung eine so genannte "nicht
konvertierbare" Währung war. Das heißt, das Kursverhältnis zu konvertierbaren
westlichen Währungen war lediglich ein fiktives, ein theoretisches
Kursverhältnis. Dieser Kurs für den Ost-Plündero sackte in den letzten Monaten
der Ostplünderland-Existenz ständig ab. Das fiel in der allgemeinen
Wiedervereinigungseuphorie aber ebenso wenig auf, wie die Auslandsadressen an
welche die neu gedruckten Banknoten des Ost-Plünderos zum Schluß Postsäcke weise
verfrachtet wurden. Später fahndeten
Spezialagenten auch im Ausland nach dem Parteivermögen der Regierungselite bzw.
nach dem Volksvermögen von Ostplünderland; wie gute Steuerprüfer fanden sie zwar
auch einiges, das Meiste aber eben nicht. 4 Wissenswertes über die
ökonomische Ordnung von Ostplünderland! Neben dem "Schala
Kotkowski", der sich im Wesentlichen mit der Außenwirtschaft befasste, waren in
der Ostplünderland- Zentralverwaltungswirtschaft auch unzählige Buchhalter
tätig. Sie kümmerten sich um die Organisation der planwirtschaftlichen Finanzen.
In ihrem System wurden nämlich alle Einnahmen einer Stadt oder Gemeinde an eine
zentrale Stelle abgeführt und verbucht. Im Gegenzug erhielten die Städte und
Gemeinden von dieser Zentrale Finanzzuweisungen. Dort wurden zu diesem Zweck für
die Kommunen unter anderem drei Fonds geführt. Einer davon hatte den kommunalen
Wohnungsbau zu finanzieren, der Zweite, gesellschaftliche Einrichtungen wie
Kindergärten oder Schwimmbäder und der Dritte finanzierte den Wohnungsbau der
Großfirmen vor Ort. Wie viel Geld zu fließen hatte und wofür speziell, regelten
ausgeklügelte Fonds-Bestimmungen von Ostplünderland, auf die wir hier nicht
eingehen müssen, von denen wir aber annehmen dürfen, daß sie ebenso
plündergründlich waren wie entsprechende Steuer- und Subventionsregelungen im
Westen. Diese Finanzzuwendungen
waren keine Kredite; sie hatten vielmehr den Charakter eines Lastenausgleiches,
auf den die Empfänger, wegen ihrer vorher getätigten Einzahlungen, einen
rechtlichen Anspruch hatten. Umstände und Bedingungen,
die heute im Einzelnen nicht mehr nachvollziehbar sind, führten mit der Zeit zu
einer Veränderung der Buchungspraxis. Möglicherweise hatte es
etwas mit der sich verschärfenden Bilanzschieflage des
Ostplünderland-Staatshaushaltes zu tun, dass die eigentlich als gesetzlicher
Anspruch garantierten Fondszuteilungen zunächst als Quasikredite und schließlich
nur noch als Kredite gebucht wurden. Das fiel in der Routine der Bürokratie
weiter nicht auf. Alles schaute nur auf die jeweilige Höhe der Auszahlung.
Liquidität war das eigentliche Thema. Um sie wurde heftig gestritten, weil sie -
wie in solchen Fällen üblich - immer zu gering ausfiel. Erst nach der auch offiziell
erfolgten Vereinigung der beiden Plünderlandhälften, wurden solche
Buchhaltertricks offensichtlich. Die kommunalen Verwaltungen staunten nicht
schlecht. Plötzlich forderten nämlich die privatisierten Nachfolger der ehemals
sozialistischen Banken, über die diese angeblichen "Kredite" abgewickelt worden
waren, die Schuldsalden von den Kommunen zurück. Damit nicht genug! Obendrein
verlangten sie erhebliche Summen an Zinsen - zu, in Ostplünderland-Zeiten,
absolut unüblichen Zinssätzen. Von den vorher erfolgten
Einzahlungen der Kommunen in die Fonds bei der Zentralverwaltung von Plünderland
und dem daraus entstandenen Rechtsanspruch auf Rückzahlungen aus diesen Fonds an
die Kommunen, war nun keine Rede mehr. Die nunmehr privatisierten,
ehemals sozialistischen Banken von Plünderland, waren zwischenzeitlich mitsamt
ihren Kreditforderungen in den Besitz inter-nationaler Großbanken übergegangen.
Diese forderten die Altkredite "als ihr gutes Recht" ein und die westlichen
Regierungsbeamten, die nun die Ostplünderland-Zentrale treuhändisch leiteten,
gaben ihnen Recht. Schließlich hatten Sie ja auch die Privatisierung der
sozialistischen Banken und deren Überleitung ins Eigentum internationaler
Großbanken wohlwollend begleitet. Nur wenige Ost-Kommunen und
Ostbetriebe sträubten sich gegen diese offensichtliche Form des Trickbetruges.
Es kam zu Klagen und Gegenklagen und entsprechenden prozessualen
Auseinandersetzungen. Um die ganze Angelegenheit
aus dem Tagesgespräch, in das sie zwischen 2990 und 2995 geraten war, wieder
herauszunehmen, entschied man sich - wie in Plünderland üblich - zu einer
"gütlichen" Regelung abseits der Öffentlichkeit. Man mußte um jeden Preis
verhindern, dass der Bürger und Steuerzahler erfuhr, auf welch perfide Weise die
ehemaligen Fondszahlungen an Betriebe und Kommunen zunächst zu zweifelhaften und
dann zu richtigen Krediten geworden waren. Die näheren Umstände unter denen
diese Privatisierung stattfand, sollten auf keinen Fall das Licht der Welt
erblicken und dem gemeinen Volk zu Ohren kommen. Die Kommunen, oder genauer
gesagt die westlichen Fachleute, die deren kommunale Verwaltungen an ebenso
westliche Verhältnisse heranzuführen hatten, erkannten im Rahmen eines
"Gentleman Agreements" einen kleineren Teil dieser "Schulden" an, während die
Plünderlandregierung den weitaus größten Teil, ohne besonderes Aufsehen zu
erregen, über den Ausgleichsfonds dem Steuerzahler an den Hals hängte. Die
Kommunen waren damit aus dem Gröbsten heraus und die Plünderlandregierung
vermied einen möglichen Aufschrei der Öffentlichkeit, wegen ihrer dubiosen
Geschäfte mit den internationalen Banken. Auch von der Opposition war
über diese Vorgänge nichts zu hören. Partei ist Partei und schließlich wollte es
sich ja niemand mit den Geldinstituten verderben. Allen Protagonisten der Macht
war geholfen. Über den Ausgang einzelner
Prozesse, die einige Kommunen bereits mit entsprechendem Medienspektakel
angeleiert hatten, erfuhr man aus den Gazetten später kaum noch etwas.
Allenfalls erschienen hier und dort kleine Notizen am Rande, deren juristisch
gedrechselte Ergüsse sowieso niemand so recht verstehen
konnte. Und so entstanden gleichsam
aus dem Nichts, nämlich aus Rückerstattungsansprüchen der ehemaligen
Ostplünderland-Kommunen an deren Zentralverwaltung, private Kredite privater
Banken. Mithin gut und gerne 65 Milliarden West-Plünderos neuer - so genannter
"Altschulden" waren es, die der plünderanische Steuerzahler solidarisch
schultern durfte. Seltsamerweise hatte auch "Der Klub der Steuerzahler"
erstaunlich wenig dagegen einzuwenden. 65 Milliarden sind aber noch
keine 400 Milliarden; oder sind es vielleicht sogar 600 Milliarden? Wie hoch der
Turm dieser "alten Schulden" insgesamt nun wirklich war, scheint bis heute
niemand genau zu wissen. 5 Die wundersame Entstehung
der Betriebsaltschulden. Ähnliche Fonds wie für die
Kommunen, gab es in Ostplünderland auch für Landwirtschaft und Industrie. Da in
beiden Bereichen, den kommunalen Abläufen identische Verfahren angewendet
wurden, genügt es, uns im Folgenden auf den Bereich der Güter produzierenden
Wirtschaft zu konzentrieren. Bis zum Ende des Jahres 2990 hatten sich dort
Betriebsaltschulden in Höhe von 130 Milliarden West-Plünderos angesammelt. Die
innovativen und auf ihre besondere Weise kreativen, kompetenten westlichen
Banken verstanden es, diese 130 Milliarden bis 2994 auf 250 Milliarden
West-Plünderos Schulden anwachsen zu lassen. Wie aber kamen diese
Betriebsschulden zustande? Zum großen Teil lief es wie bei den Kommunen ab. Auch
die Betriebe hatten ihre Erlöse an die Zentrale abzuliefern und erhielten im
Gegenzug aus verschiedenen Fonds zweckgebundene Geldzuweisungen im Rahmen ihrer
Rückerstattungsansprüche. Es gab da Fonds für
Sondervergütungen an die Belegschaften, Fonds zur Finanzierung und Umsetzung
genehmigter Innovationen, Fonds für besondere Investitionen und diverse andere.
Auch diese Geldzuweisungen wurden von irgendeinem Zeitpunkt an nicht mehr als
juristischer Anspruch gewertet, auf den der jeweilige Betrieb, wegen der
Abführung seiner Erlöse, ein Recht hatte. Stattdessen verbuchten die zuständigen
sozialistischen Banken diese Zahlungen nunmehr als "Kredit". Nach der
endgültigen "Privatisierung" der Ost-Banken, wurden diese Forderungen durch die
internationalen Geldinstitute geltend gemacht. Bis hierher lief alles
ähnlich ab wie bei den Kommunen. Die Untreuegesellschaft, als abwickelnde
Körperschaft, sorgte für die nötige Diskretion. 6 Der Trick mit dem
Devisenkurs-Schulden-Multiplikator. Im Fall der gewerblichen
Wirtschaft kommt aber noch eine weitere, eine ganz besonders kreative Variante
der Alt-Schulden-Erzeugung hinzu. Um die schöpferische Phantasie der
Schuldenerzeuger zu begreifen, muss man sich die Abwicklung von
Investitionsentscheidungen im
ehemaligen Ostplünderland genauer anschauen. Das relativ kleine
Ostplünderland konnte nicht sämtliche produktionstechnischen Entwicklungen im
eigenen Land zu Stande bringen. Um möglichst unabhängig zu bleiben, hatte man
das lange Zeit, zu lange Zeit, versucht. Dies führte zu Schwierigkeiten beim
Einsatz von Hochtechnologie, was nahtlos in Versorgungsengpässe der Bevölkerung
überging. Ursächliche strukturelle
Probleme wurden als sogenannte "Mißwirtschaft" des sozialistischen
Ostplünderlands fehlinterpretiert. Schließlich mußte man, um konkurrenzfähig zu
bleiben, auch Spezialmaschinen aus dem westlichen Ausland einkaufen. Dazu
benötigte man westliche Devisen, über welche die Ostplünderland-Mächtigen ja
bekanntlich mit Argusaugen wachten. Hatte ein
Ostplünderland-Betrieb eine geeignete Maschine im Westen gefunden, war man sich
mit dem ausländischen Handelspartner für gewöhnlich schnell einig. Weitaus
schwieriger gestaltete sich da schon der Kampf mit den eigenen
Behörden. Dann lief folgendes Spiel
ab: Nehmen wir an, die
einzukaufende Maschine kostete 1 Million West-Plünderos. Dies entsprach bis kurz
vor Toresschluß Ostplünderlands circa
4,8 Millionen Ost-Plünderos, die der investierende Betrieb aufbringen
mußte. Zusätzlich hatte er 30% der
Kaufsumme an den Devisenbeschaffer von Ostplünderland, den Schala-Kotkowski, zu
entrichten. Daneben gab es einen
Bevollmächtigen der Regierung, der die Zentrale in Handelsangelegenheiten
vertrat und bei der Abwicklung der Geschäfte mal förderlich oder auch mal
hinderlich war. In jedem Fall aber kassierte er für seinen unumgänglichen
Einsatz eine Provision von 12-14% der Investitionssumme. Aus den vorgenannten drei
Positionen setzte sich der so genannte "Importaufwandpreis" zusammen. Aber auch
das Außenhandelsministerium von Ostplünderland, das den Vorgang endgültig zu
genehmigen hatte, wollte im Hinblick auf den erheblichen Prüfungsaufwand nicht
leer ausgehen, und schlug weitere 12% auf den Importaufwandpreis auf. Unter der
Voraussetzung, dass der Regierungsvertreter in diesem Beispiel nur 12% Provision
der Nettoinvestitionssumme forderte, ergab sich demnach ein sogenannter
Importabgabepreis von 7,6339 Millionen Ost-Plünderos. Schmiergelder,
Vergünstigungen und andere Aufwendungen, die außerdem erforderlich waren, um die
nötigen Unterschriften und Stempel auch wirklich und vor allem in der
gewünschten Zeit zu bekommen- denn schließlich ist Zeit Geld, und beim Geld
sprechen Beamte ein Wörtchen mit - sind in diesem Beispiel noch nicht
mitgerechnet. Die sich ergebende Endsumme
mußte natürlich "finanziert" werden. Das geschah in der Regel durch Kredit, und
Kredit war damals in Ostplünderland kein Thema. Kredit war kein Problem. Man
bezahlte lediglich sozialistische 0,5% Zinsen. 7 Verrat und
Betrug Die Vereinigung der beiden
Plünderländer brachte auch in diesem Punkt ein Umdenken und führte zu völlig
neuen Verhältnissen. Das Ostplünderland-Parlament passte am 1. Juli 2990, als
eine seiner letzten Handlungen, - nur wenige Stunden vor seiner Selbstauflösung
- die sozialistischen Zinsen dem westplünderischen Zinsniveau an. Das lag damals
bei circa 10% Diese fatale Entscheidung
mußte der produzierenden Ostplünderland-Wirtschaft in den Folgejahren
zwangsläufig ruinösen Schaden zufügen. Fragt man nach dem Grund dieser
volkswirtschaftlich irrsinnigen und durch nichts erzwungenen Entscheidung, so
ist der leicht gefunden, wenn man die Sache durch die Brille der
Privatisierungsprofiteure betrachtet. Die Ostplünderland-Betriebe,
die sich ja ursprünglich auf 0,5 % sozialistische Zinsen in Ost-Plünderos
eingestellt hatten, mussten natürlich dramatisch an Wert verlieren, da sie
natürlich nicht in der Lage waren, die nunmehr zwanzig Mal höheren Kapitalzinsen
zu erwirtschaften, und das auch noch in West-Plünderos. Unter dem sich permanent
verschärfenden Kapitalkostendruck gingen diese Betriebe rasch in Konkurs und
waren sprichwörtlich "für ein Butterbrot" zu übernehmen. In vielen Fällen legte die
Untreuegesellschaft den politisch kompatiblen, natürlichen oder juristischen
Personen, die diese Firmen übernehmen wollten, erhebliche Geldbeträge dazu, um
die Privatisierung möglichst kurzfristig abwickeln zu können. Schließlich
übernahm der Steuerzahler ja gerne die Kosten. Das Ostplünderland-Parlament
unter Lorenz Mätzchenmacher, entschied sich für die "Zinsanpassung", sicherlich
nicht ohne den Segen ihrer westlichen politischen Vorbilder, denen sie sich am
Tag nach diesem Todesstoß für die produzierende Ostplünderland-Wirtschaft
angliedern wollte. Um auch hierbei kein Protestgeschrei aufkommen zu lassen,
verpflichtete sich die nunmehr allein verantwortliche Regierung von
Gesamtplünderland in einem Staatsvertrag, für diese "Kredite", die in den
Büchern der 550 Ostplünderland-Geldinstitute standen, die Bürgschaft zu
übernehmen. Das bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als die vierteljährliche
Zahlung der Zinsen an die forderungsberechtigten Banken. Da im
Plünderland-Haushalt weder Geld für die so genannten "Altschulden", noch für die
darauf zu zahlenden Zinsen vorgesehen war, ließ man alle Beträge bei den Banken
weiter anschreiben. 8 Wie geht kreative
Buchführung Um die Öffentlichkeit nicht
unnötig zu beunruhigen, ließ man sich ein besonderes Buchungsverfahren
einfallen. Der Sinn bestand darin, die sich schnell anhäufenden
Zahlungsverpflichtungen im diskreten Dunkel des Vergessens auf der Zeitachse
verschwinden zu lassen. Man ordnete diese
Verpflichtungen nicht sofort der Staatsverschuldung zu, auf die immer mehr
Bürger mit aufgerissenen Augen achteten. Stattdessen entschloß man sich kurzer
Hand, die exponentiell steigenden Kreditverpflichtungen erst nach dem 1. Januar
2995 als Staatsschuld in die Bücher aufzunehmen. Dieses Datum war, zum Zeitpunkt
seiner Definition, ein weit entfernter Horizont für die endgültige Regelung
darüber, wer in der Solidargemeinschaft Plünderland für diese - aus dem Nichts
entstandenen - Altlasten aufzukommen hatte. Zur Überbrückung wurden diese
Schulden bei der plünderischen Untreuegesellschaft in allerlei Sonderhaushalten
und "Fonds" zwischengeparkt. Die Zinseszins-Vereinbarung auf Vierteljahresbasis
sorgte im Übrigen für eine zusätzliche Beschleunigung beim exponentiellen
Anwachsen dieses Schuldenberges. Diese exorbitant hohen Belastungen in den
Büchern der ehemaligen Ostplünderland-Betriebe hatten einen weiteren Vorteil.
Sie schreckten viele vormals enteignete Alteigentümer vor der
Wiederinbesitznahme ihrer Betriebe ab. So konnte die Untreuegesellschaft über
diese Unternehmen relativ frei und unbehelligt verfügen und sie an politisch
erwünschte und vertraute Personen für den sprichwörtlichen Apfel und das
sprichwörtliche Ei verkaufen, um nicht zu sagen
"verschenken". Ob im Gegenzug Provisionen
an Personen oder Institutionen -
wie etwa Parteikassen - geflossen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir
gehen davon aus, dass auch die Staatsanwaltschaften nichts darüber wissen. Sonst
wären sie ja sicherlich gegen solche Machenschaften
eingeschritten. 9 Der Weg in die
Zwangsverschuldung Doch kehren wir zu unserem
Ostplünderland-Beispiel-Betrieb zurück und stellen die alles entscheidende
Frage. Was geschah mit seinen Schulden zwischen dem 1. Juli 2990 und, sagen wir,
dem "Tag der Plünderanischen Einheit" am 03. Oktober des gleichen
Jahres? Wie schon im Vorfeld
erläutert, waren aus einer realen Investition von einer Million West-Plünderos,
ein Kredit in Höhe von 7,6339 Millionen Ost-Plünderos geworden. Darauf hatte der
jeweilige Betrieb ursprünglich sozialistische 0,5% Zinsen in Höhe von 38.169
Ost-Plünderos zu zahlen. Dies entsprach zu jener Zeit einer Wertschöpfung von
nur 7.951 West-Plünderos. Nach der 2:1-Umstellung
aller Kredite zum Zeitpunkt der Währungsunion im Jahre 2990, verblieben folglich
3,816 Millionen West-Plünderos an Schulden in den Büchern des Betriebs. Dafür
hatte jener Betrieb bei einem angenommenen Zinssatz von 10% per anno nunmehr
381.600 West-Plünderos an Zinsen zu entrichten. Um die Unfassbarkeit dieses
Vorgangs nochmals deutlich zu machen, stellen wir fest: Der ehemalige
Ostplünderland-Betrieb hatte Aktiva im Wert von 1 Million West-Plünderos
erworben. Dem standen nunmehr Passiva in Höhe von 3,816 Millionen West-Plünderos
gegenüber. Versuchen Sie sich vorzustellen, Sie erwerben als Unternehmer eine
Maschine zu einem festgesetzten Preis. Sie kalkulieren damit und weniger als ein
halbes Jahr später, stellt der Lieferant eine Nachforderung in Höhe von 280% des
ursprünglichen Preises, die er von der Staatsgewalt auch noch legitimiert
bekommt. Glauben Sie, dass Sie diesem Treiben, mit ihrer sprichwörtlichen
westlichen Tüchtigkeit, gewachsen wären? Das die Zinsbelastung für Ihre Kredite
in realer Kaufkraft, von ursprünglich 7.951 West-Plünderos, in diesem
Zusammenhang um das 48-fache auf 381.600 Plünderos stieg, setzt dem Ganzen nur
die Krone auf. Die Banken kassierten für Kreditbeträge, die die Schuldner
niemals erhalten hatten. Um diese Art haarsträubender Buchhaltungsbetrügerei,
zugunsten der internationalen Hochfinanz, wirtschaftlich zu überleben, hätte es
nicht einmal ausgereicht, ein Finanzgenie zu sein. Eine solche Umstellung hätte
Produktivitätsfortschritte erfordert, die auch kein noch so gut gerüsteter
westplünderanischer Betrieb in techno-logischer Höchstform hätte leisten können.
Und wären die Ost-Manager dieser Betriebe, die besten Manager der Welt gewesen,
so hätten sie zum Zeitpunkt der Investition, diese unglaublichen Vorgänge nicht
in ihren Kalkulationen berücksichtigen können. Wundern Sie sich noch
darüber, dass die Wirtschaft in Ostplünderland keine Chance hatte, diese Form
der Ausbeutung und Ausweidung zu verkraften? Wundern Sie sich noch, über
die anhaltende Strukturschwäche der
Ostplünderland-Wirtschaft? Wundern Sie sich noch, über
die massive Arbeitslosigkeit im Osten, die inzwischen die politische Stabilität
von ganz Plünderland gefährdet? Sie wundern sich natürlich
nicht, denn mittels der alten "Propaganda" von der Ostplünderland-Mißwirtschaft,
die noch aus der Zeit der großen Trennungsspannung stammte, hat man Ihnen
nachhaltig eingeprägt, daß die im Osten alle dumm und die im Westen alle schlau
sind. Und "Platz 11 oder 13 auf der Weltrangliste der Industrieländer" war ja
auch nur ein Statistikfehler. In Wirklichkeit aber, hatte
hier ein Raubzug westlicher Finanzinstitutionen stattgefunden, die sich mit
Unterstützung der politischen Klasse, in atemberaubendem Privatisierungstempo,
das gesamte Vermögen der ehemaligen Ostplünderland-Bürger
einverleibte. Es verdampfte wie Schnee auf
einem geheizten Kanonenofen. Allerdings hatte man sichergestellt, dass die
Öffentlichkeit das typische Zischen bei diesem Vorgang nicht vernahm. Dieses
Zischen war unhörbar durch die wunderbare Diskretion, mit der Garantien,
Zinsversprechungen und Buchhaltungsvereinbarungen bis zum 01. Januar 2995 durch
die Plünderlandregierung und entsprechende Vertragspartner behandelt
wurden. Gab es aber noch weitere
Gründe für diese Art des lautlosen
Agierens? 10 Cui bono - wem nützt
was? "Der alte Herr im Haus"
hatte eine Vision. Die großartige Qualität seines Geistes erlaubte ihm, alle
Konventionen der Vergangenheit über Bord zu werfen und Vorstellungen zu
entwickeln, die den Rahmen dessen, was das internationale Establishment
wünschte, schlicht und einfach sprengten. Er wollte die scheinbar
verhängnisvolle Ost-West-Spannung, die zur Zeit der großen Trennung oft genug
bedrohliche Formen angenommen hatte, grundlegend entschärfen. Vor allem die massive Ankurbelung der
zivilen Ostplünderland-Wirtschaft, die zu einer deutlich besseren Versorgung der
dortigen Bevölkerung geführt hätte, sollte diese Entspannung
voranbringen. Gleichzeitig hätte dadurch
aber auch, die bereits krisengeschüttelte Wirtschaft im früheren
Westplünderland, angekurbelt werden können. Er stellte sich vor, dass die
technisch runderneuerten Ostplünderland-Betriebe beim Aufbau des Ostens der
alten Welt eine entscheidende Rolle hätten übernehmen, und als Schnittstelle zur
Industrie des Westens hätten dienen können. Vor allem der westplünderanische
Maschinenbau sollte bei der Restaurierung der Ostplünderland-Betriebe seinen
Schnitt machen. Wäre die Vision "des alten
Herrn im Hause" Wirklichkeit geworden, hätte dies so viele Leute in Brot und
Arbeit gebracht und somit zu regulären Steuerzahlern gemacht, daß der gesamte
Aufbau des Ostens - ähnlich wie das westplünderanische Wirtschaftswunder nach
2949 - zum sich selbst finanzierenden Konjunkturprogramm für die ganze alte Welt
geworden wäre. Am Ende wäre vielleicht sogar, wie in den 50er Jahren ein
gefüllter "Juli-Turm" entstanden. Diese ökonomisch einzig
sinnvolle Vision löste jedoch bei den so genannten "Verbündeten" regelrechte
Alpträume und Angstzustände aus. Von der "Vierten Macht" war plötzlich die Rede
und der Popanz einer neuen
plünderanischen Vorherrschaft in der alten Welt wurde an die Wand
gemalt. "Der alte Herr im Haus"
wurde, bevor er mit seiner Vision an die Öffentlichkeit treten konnte, durch das
"Phantom" der dritten Terroristen-Generation ermordet. Dieser Mord ist, wie
andere politische Morde der damaligen Zeit, bis heute nicht
aufgeklärt. Auch "der rohe Vetter", der
erste Chef der Untreuegesellschaft, welche die Privatisierung des
ostplünderanischen
Volksvermögens abzuwickeln hatte, glaubte an die Machbarkeit
blühender Landschaften im Osten. Etwas bescheidener als die Vorstellungen des
Chefs der großen plünderischen Bank, "dem alten Herrn im Hause", waren seine
Ideen praxisorientierter und berücksichtigten vor allem die aktuellen Probleme
der ostplünderanischen Wirtschaft. Er forderte: "Sanierung muss Vorrang vor
Privatisierung haben." "Der rohe Vetter" vertrat
die Ansicht, dass man nicht auf die oft langwierige juristische Klärung der
Eigentumsverhältnisse warten sollte. Vielmehr mußte alles getan werden, diese
Betriebe so um- und aufzurüsten, daß sie ohne Unterbrechung gewinnbringend und
konkurrenzfähig weiterproduzieren konnten. Wenn die Menschen in diesen
Betrieben ihren Lohn hätten verdienen können, wäre immer noch Zeit genug
gewesen, Eigentumsverhältnisse zu klären und die Privatisierung
abzuwickeln. Auch "der rohe Vetter"
wollte - wie "der alte Herr im Haus" - vor allem die ostplünderanische Industrie
im Programm "Aufbau des Ostens" einsetzen. So sollte zum Beispiel die
Ostplünderland-Stahlindustrie das, wegen früher ausgebliebener Investitionen,
abgenutzte Schienenmaterial der Eisenbahn des alten Reiches erneuern. Außerdem
hatte er vorgesehen, dass ehemalige Ostplünderland-Baufirmen den erforderlichen
Autobahnausbau zu bewerkstelligen hatten. Auch die Ideen "des rohen
Vetters" entsprangen einem Sinn für das Gemeinwohl. Wie "der alte Herr im Haus",
wurde auch "der rohe Vetter" ebenso heimtückisch wie fachmännisch ermordet. Nur
wenige, erstklassig ausgebildete, Experten sind in der Lage, einen Todesschuss
auf so große Entfernung, durch ein geschlossenes Fenster, präzise auszuführen.
Auch dieser Mord, der am 1. April 2991 ausgeführt wurde, ist bis heute nicht
aufgeklärt. 11 Eine neue
Ära Zur Nachfolgerin des so
plötzlich verstorbenen Chefs der Untreuegesellschaft wurde Frau Grille Greuel
vom berühmt-berüchtigten "Bankhaus Gerhard, Mensch Meier und Stute" berufen. Von
eher zweifelhaftem Ruhm und berüchtigt deshalb, weil es genau dieses Bankhaus
war, von dem am 4. Januar 2933 die Ausschaltung des "roten" Generals und
Reichskanzlers "von Pirscher" und die Machtergreifung des Schicklgrubers in
Szene gesetzt worden waren. Später gehörten von Pirscher und seine Gemahlin
übrigens zu den Mordopfern der so genannten "plünderanischen Bartholomäus-Nacht"
am 30. Juni 2934. Vor diesem historischen Hintergrund ist es daher für manchen
Zeitgenossen mehr als verwunderlich, daß ausgerechnet jenes Bankhaus den recht
einträglichen Beratervertrag zur Privatisierung ostdeutscher Betriebe von der
Untreuegesellschaft erhielt. Das "Bankhaus Gerhard,
Mensch Meier und Stute" hatte - wie seine internationalen Kollegen - eine völlig
andere Vorstellung von der "Abwicklung" der ostplünderanischen Wirtschaft als "der alte Herr im Hause"
und "der rohe Vetter". Vielmehr waren diese Vorstellungen das genaue Gegenteil
der Visionen dieser beiden großen Männer. Allerdings war das "Bankhaus
Gerhard und Co" nach seiner politischen Aktivität von 2933 in das Eigentum des
britischen Bankhauses "Boyds" übergegangen. Man kann mit Fug und Recht
sagen, dass die teuren Ratschläge - denn solche Beratungen hatten für gewöhnlich
einen nicht geringen Preis - direkt von der Bank Boyds an die
Untreuegesellschaft gingen. So empfahl Boyds der
Untreuegesellschaft, in deren Bilanz keine eindeutigen Posten zu unterscheiden,
sondern Gegensätze möglichst zu vermischen. Nach der Ermordung "des
rohen Vetters" änderte sich die Buchhaltungspraxis der Untreuegesellschaft
deshalb nachhaltig. Investitionen zur technischen Sanierung der Betriebe und
Zuwendungen an Käufer oder Altschuldner wurden nun nicht mehr getrennt
aufgeführt. Stattdessen fasste man sie einfach unter dem neuen Posten "Sanierung
und Verlustausgleich" zusammen. Dadurch fiel auch nicht weiter auf, dass von den
77,5 Milliarden Plünderos, die im Jahr 2991 unter dieser Bilanzposition
ausgewiesen wurden, tatsächlich nur 5 Milliarden für technische
Sanierungsinvestitionen aufgewandt worden waren. Und diese Investitionen
erfolgten meist nur für den Umweltschutz und hatten mit der Modernisierung im
Sinne der erforderlichen Produktivitätssteigerung nicht das Geringste zu
tun. Der Löwenanteil von 72,5
Milliarden Plünderos wurde für Zuwendungen bei Privatisierungen oder als
Entschädigungen bei Stilllegungen ausbezahlt. Ein weiterer Rat des
renommierten Bankhauses mit der besonderen Historie mag gewesen sein, der
Privatisierung den unbedingten Vorrang vor der Sanierung
einzuräumen. So ließ man die Betriebe bis
zur endgültigen, oft wegen der komplizierten Rechtslage langwierigen
"Privatisierung", formal weiter wurschteln, wie vorher. Die Exponentialfunktion
des Zinseszinses für die so genannten Altschulden, sorgte derweil für das
Ansteigen der Betriebsschulden in schwindelnde Höhen, ohne daß in den
Unternehmen Weichen für eine aussichtsreiche wirtschaftliche Zukunft gestellt
wurden. Für die Banken war diese
Entwicklung durchaus vorteilhaft, so lange der Staat als Garant für die sichere
Bedienung dieser Schulden geradestand. Die Überschuldung der
Betriebe machte die Übernahme durch ernsthafte Sanierer wirtschaftlich immer
unzumutbarer, obschon nicht nur dadurch die Preise für solche Unternehmen immer
weiter fielen. Das komatöse Verharren im alten Zustand, ohne sinnvolle
unter-nehmerische Tätigkeit, drückte die Preise weiter. So konnten und mussten
diese Betriebe immer billiger angeboten werden. Das sozialistische Eigentum,
auf das die Bürger des ehemaligen Ostplünderlandes ein Anrecht gehabt hätten,
wurde auf diese Weise drastisch reduziert. Soweit es sich nicht um die
früheren Eigentümer handelte, die ihre Betriebe vielleicht eher aus
nostalgischen als aus wirtschaftlichen Gründen wieder erwerben wollten, waren
andere potentielle Käufer kaum am Aufrechterhalten der Produktion, geschweige
denn am Erhalt der Arbeitsplätze, interessiert. Deren Augenmerk richtete sich
vielmehr auf die Märkte, die sie unproblematisch, von ihren im Westen schon
vorhandenen Betriebsstätten aus, mitbedienen konnten. Viele Betriebe gingen,
nachdem die hohe Verschuldung die Alteigentümer wie gewünscht abgeschreckt
hatte, für einen Spottpreis an solche neuen "erwünschten"
Eigentümer. Neben der preisgünstigen
Betriebsstätte erhielten diese Übernehmer oft noch hohe finanzielle Zuwendungen.
Zwar erwirtschaftete die Untreuegesellschaft auf diese Weise aus dem Verkauf von
Betrieben, in den Jahren bis zu ihrer Schließung 2995, Erlöse in Höhe von rund
70 bis 80 Milliarden Plünderos. Doch wendete sie sage und
schreibe 344 Milliarden Plünderos auf, um diese grandiose Verkaufsleistung zu
Stande zu bringen. Der Aufwand bestand zu 154 Milliarden aus Verlustübernahmen
und zu 190 Milliarden aus der Übernahme von Verbindlichkeiten der
Altschuldner. Das war der größte Teil
dieser Kategorie von "alten Schulden", die ursprünglich die Geburtsform von
Fondsausgleichszahlungen hatten, in ihrer Jugend zu Quasi-Krediten wurden und
schließlich zu "alten Schulden" in Form von "echten" Krediten reiften.
Alteigentümer, die sich ihre früheren Betriebe aus ehrenwerten Motiven
zurückkauften, - es handelte sich dabei meist um kleinere Betriebe im
Familienbesitz - übernahmen insgesamt "nur" Schulden im Wert von 7 Milliarden
Plünderos. Zu guter letzt gingen noch
weitere 60 bis 70 Milliarden Plünderos Altschulden an die Nachfolgeinstitutionen
der Untreuegesellschaft über. Damit hatte es eine ganz besondere
Bewandtnis. 12 Wie stiehlt man ein ganzes
Land? Die Art und Weise, wie
ehemals staatliche Fondszuteilungen an die Ostplünderland-Betriebe zu privaten
Bankschulden wurden, war das eigentlich Unfassbare an der so genannten
Altschuldenregelung der Westplünderland-Regierung. Ein Geheimnis bleibt, aus
welch unerfindlichen Gründen, diese Vorgänge durch die Opposition gedeckt
wurden. Auch die Medien taten das ihrige, um die wahren Vorgänge zu verdunkeln.
So titelte die Gemeine Frankfurter Depesche am 17.1.2995: "Die von der Untreuegesellschaft
abgelösten Altkredite sind echte Schulden". Der Verfasser des Artikels,
Lutz Lügner, meinte, "nach der Währungszusammenlegung haben nur die Schuldner
und die Gläubiger gewechselt". So dumm, dass er den Unterschied zwischen
sozialistischen Fondszahlungen und privaten Bankkrediten nicht kannte, kann er
unmöglich gewesen sein. Lutz Lügner beschränkte sich
in seiner Beurteilung eben auf den kurzen Zeitraum von unmittelbar VOR und
unmittelbar NACH der Selbstauflösung des Ostplünderland-Parlamentes. Für diesen
kurzen Zeitraum mag seine Aussage sogar einen gewissen Wahrheitsgehalt gehabt
haben. Im Jahre 2995, dem Erscheinungstermin des besagten Artikels, diente sie
natürlich nur zur propagandistischen Entlastung der politisch Verantwortlichen,
denn die hatten eine solche Entlastung auch bitter nötig. Ein Gerichtsurteil vom 21.
September 2995 aus "der Burg der Mägde" brachte etwas Klarheit in die
Sache. Das Gericht verneinte, daß
die Plünderische-Genossen-Bank Rechtsnachfolgerin der von ihr am 10. September
2990 erworbenen "Bank für Land und Nahrung" sei. Die Bank sei daher auch nicht
berechtigt, die "Kredite" dieser Bank an die ehemaligen Landwirtschaftlichen
Produktionsgesellschaften einzufordern. Geklagt hatten 20 LPGes., bei denen die
PG-Bank versucht hatte, Zinsen für ein Kreditvolumen von 7,6 Milliarden
West-Pünderos einzutreiben. Das Gericht wollte sich
nicht in eine politische Auseinandersetzung verwickeln lassen und beschränkte
sich in der Urteilsbegründung auf Unstimmigkeiten bei den Unterschriften des
Kaufvertrags. Insbesondere vermißte es die Unterschrift und das Amtssiegel des
ehemaligen Finanzministers von Ostplünderland. Daß es bei der Übernahme der
ehemaligen Ostbanken etwas hastig und möglicherweise schlampig zugegangen sein
mag, ist nicht von der Hand zu weisen, liegt aber in der Natur dieses wahrhaft
außerordentlichen Geschäftes. Die Feinheiten der
juristischen Auseinandersetzung sind für uns nicht relevant. Vielmehr
interessiert uns, wie gewinnbringend das Geschäft mit der Übernahme der
ehemaligen Ostbanken für die westlichen, internationalen Geldinstitute wirklich
war. Die PG Bank beispielsweise,
hatte besagte Landwirtschaftsbank für ganze 106 Millionen Plünderos von der
Untreuegesellschaft gekauft. Dabei mag es der Untreuegesellschaft entgangen
sein, daß die "Bank für Land und Nahrung" zu diesem Zeitpunkt bereits über eine
Barschaft von 250 Millionen Plünderos in ihren Kassen verfügte - mithin mehr als
dem Doppelten des von der PG Bank bezahlten Kaufpreises. Die PG Bank konnte die
Übernahme dieses Geldinstituts also locker aus dessen eigenen Barbeständen
finanzieren. Für die PG Bank war das natürlich ein außerordentlich lukratives
Geschäft, ein Geschenk des Himmels sozusagen. Aber das war nicht alles.
Diese ehemalige Ostplünderland-Bank verfügte auch noch über zahlreiche
Liegenschaften, das heißt Grundstücke und Häuser mit entsprechenden
Filialräumen, die über das ganze Ostplünderland in den landwirtschaftlichen
Zonen verstreut lagen. Diese Liegenschaften gab es gratis dazu. Damit wurde das Geschäft für die PG Bank
immer besser. Glauben Sie lieber Zuhörer, daß solche Geschenke wirklich vom
Himmel fallen? Das Beste, das absolute
Sahnehäubchen für die PG Bank, waren aber nicht solch lächerliche Peanuts im
dreistelligen Millionenbereich. Wir erinnern uns. In jenem "Burg der Mägde"
Prozeß ging es um Forderungen von insgesamt 7,6 Milliarden
Plünderos. Hatte die PG Bank diese etwa
auch noch für ihre Investition von 106 Millionen bekommen, die ja schließlich
aus der "Portokasse" der ehemaligen Ostplünderland-Bank bezahlt worden waren?
Sie hatte! Und noch viel, viel mehr! Insgesamt waren nämlich Forderungen im Wert
von über 15 Milliarden Plünderos erworben worden. Bei den 7,6 Milliarden
handelte es sich ja lediglich um die Schulden der zwanzig klageführenden
Landwirtschaftlichen Produktionsgesellschaften. Nun mochte ein
westplünderanischer Bürger, der an die Redlichkeit seiner Regierung glaubte,
einwenden: "diese 15 Milliarden Plünderos können wir getrost vergessen, denn sie
sind bei der desaströsen Mißwirtschaft des ehemaligen Ostplünderland sowieso
nicht einzutreiben." Hier irrte er gewaltig. Bis zu diesem Zeitpunkt, also in
nur knapp einem Monat, hatte die PG-Bank bereits sage und schreibe 600 Millionen
Plünderos an Zinsforderungen eingetrieben. Erst danach setzte das Gericht diesem
unglaublichen Treiben ein vorläufiges Ende. Nun hätte man darüber
entrüstet sein können, das eine Regierungsbehörde Staatseigentum in Form von
Kassenbeständen einer ehemaligen Ostplünderland-Bank mit einem Wert von 250
Millionen Plünderos, Zinsforderungen in Höhe von 600 Millionen Plünderos und die
kaum richtig zu bewertenden Liegenschaften in erheblichem Umfang, zu einem
lächerlichen Preis von 106 Millionen Plünderos an ein privates Geldinstitut
verschleuderte, wenn das schon alles gewesen wäre. Als Tüpfelchen auf dem "I"
hatte die Plünderland-Regierung über ihren institutionellen Zwischenhändler, die
Untreuegesellschaft, diese Schulden zu anerkannten und damit zu gesetzlich
abgesicherten Werten gemacht, die beim staatlich verwalteten Fonds für geerbte
Altlasten, mit größerer Gewissheit, als beim zivilen Gericht in "der Burg der
Mägde", einklagbar waren. Diese Forderungen waren für die PG-Bank genauso
"sicher" wie Plünderland-Schatzbriefe. Für die steht schließlich - damals wie
heute - der Steuerzahler gerade. Was da vor dem "Burg der
Mägde"- Gericht aktenkundig wurde, war also eines der ganz außerordentlich guten
Geschäfte, die Banken, wie die PG Bank, auf Kosten der Steuerzahler machen
durften. Damit auch der mit so großen
Zahlen wenig vertraute Zuhörer den Charakter dieser Geschäfte überblicken kann,
stelle er sich folgendes vor: Nehmen wir an, er kaufte bei
einem "ehrenwerten" Kaufmann eine Geldbörse, die diesem Kaufmann aber in
Wirklichkeit gar nicht gehörte, die er nur treuhändisch aufzubewahren hatte.
Dieser ehrenwerte Verkäufer verlangte nur einen Taler und 6 Pfennige als Preis,
obschon in dieser Geldbörse bereits 2 Taler und fünfzig Pfennige in bar und
zusätzlich noch ein Scheck über 15.000 Taler steckten. Der Scheck aber trug auch
noch, als "Indossament", die Bürgschaftsanerkennung seiner Regierung. Zweifellos
würde sich der Käufer über ein solches Geschäft freuen. Doch würde er den Kaufmann,
oder in diesem Fall die Kauffrau, die Untreuegesellschaft, deshalb auch wirklich
für eine ehrenwerte Person halten? Und wie angenehm fände der wirkliche
Eigentümer der Geldbörse die ganze Angelegenheit? Natürlich waren solche
Geschäfte nicht für den einfachen plünderanischen Bürger gedacht. So feine
Sachen waren nur für international
operierende Bankhäuser zu machen. Was halten Sie als Steuern
zahlender Bürger eigentlich von so viel untreuhändischem
Verantwortungsbewußtsein der Regierung für das Gemeinwohl? Doch die größte
Unverfrorenheit kommt erst noch. Sie werden es nicht glauben: Auch mit diesem geradezu
pervers guten Geschäft zu Lasten der Allgemeinheit, gab sich die Bank noch nicht
zufrieden. Sie ließ sich für den "Aufwand", der ihr mit der Abwicklung dieses
Geschäfts zugemutet worden war, durch einige weitere Millionen Plünderos
"entschädigen". Die
Plünderische-Genossen-Bank war natürlich nicht die einzige Nutznießerin solch
ehrenwerter Geschäfte der Untreuegesellschaft. Empörte Beamte des
Plünderland-Rechnungshofes hatten dem Magazin Die Scheibe "rechtswidrig" einen
48-seitigen, streng vertraulichen Bericht über ähnliche Geschäfte großer in- und
ausländischer Privatbanken mit der Untreuegesellschaft zugespielt. Ob die
"verantwortungslosen" Beamten, die sich eines derartigen Vertrauensbruches
schuldig gemacht hatten, dafür zur Verantwortung gezogen wurden, entzieht sich
unserer Kenntnis. Das öffentliche Ärgernis
wurde allerdings nicht allzu groß, weil der größte Teil dieses 48
Seiten-Dossiers der Öffentlichkeit verborgen blieb. Die Scheibe verriet in ihrer
Ausgabe vom 27. September 2995 lediglich wenige uninteressante Details, die wir
hier kurz zusammenfassen: 13 Zitat: "Die Plünderische Kreditbank
hatte die Aufgabe, alle Schulden der staatlichen Ostplünderland-Betriebe zu
bündeln. Sie kaufte Schuldscheine im Wert von 80 Milliarden Plünderos auf, und
zwar so, wie sie in den Büchern standen. Dabei hatte sie nicht zu
berücksichtigen, auf welch zweifelhafte Weise sie dort hineingeraten
waren. Oberaufsicht über diese
Arbeit der Plünderischen Kreditbank von Ostplünderland führte die Plünderische
Bank von Westplünderland. Als die Arbeit getan war, wurden die
Ostplünderland-Kreditinstitute günstig verkauft. Die Plünderische Bank erwarb
davon 112 Niederlassungen in den besten Lagen der Industriestädte für 310
Millionen West-Plünderos. Eine Tochtergesellschaft der
Plünderischen Bank erhielt 74 gut gelegene Grundstücke für 164,4 Millionen. Für
die Drehbank fielen 41 Liegenschaften für 87,3 Millionen
ab. - Zitat Ende
- Wie viele Plünderos bei den
jeweiligen Filialen bereits in den Kassen lagen, erfuhr man ebenso wenig, wie
die Höhe der Kreditforderungen, die bei diesen Privatisierungsgeschäften
zusätzlich erworben wurden. Seltsamerweise brach die
Berichterstattung über diese Vorgänge schon wenige Tage nach der ersten
Veröffentlichung im Magazin Die Scheibe wieder ab. Spätestens hier hätte man
wütenden Einspruch des "Klubs der Steuerzahler" erwarten müssen. Weit gefehlt!
Man war nicht aufgeregt und man bohrte auch nicht weiter
nach. Zwar wurde noch bekannt, daß
auch die Hauptstadt-Bank für 49 Millionen Plünderos, Kreditforderungen im Wert
von 11,5 Milliarden Plünderos erwerben konnte. Aber auch das erregte kein öffentliches Ärgernis,
obschon sich diese Bank, die Abwicklung des Geschäftes, von der
Untreuegesellschaft mit weiteren 115 Millionen Plünderos, als Verwaltungsaufwand
und vorsorglichen Schadenersatz, bezahlen ließ, nur für den Fall, daß das
Geschäft, aus irgendeinem Grunde, nicht wie vereinbart zustande gekommen
wäre. Außerdem soll dem nur in
Auszügen bekannt gewordenen Papier des Plünderland-Rechnungshofes zu entnehmen
sein, daß insgesamt "Kredite" im Umfang von 177,5 Milliarden Plünderos auf diese
Weise, für einige wenige Millionen Plünderos, den Besitzer gewechselt
haben. Dabei war den Banken für den
Fall, daß sich die Schulden als uneintreibbar erweisen sollten, zugestanden
worden, die Forderung "wertberichtigt" bei einem "anderen Fonds im Rahmen der
Währungsumstellung" geltend zu machen. Für den würde der Steuern zahlende
Plünderland-Bürger mit seinem Solidarbeitrag bereitwillig
geradestehen. Soviel Unverfrorenheit hatte
zwar bei Medien und Politikern zu Stirnrunzeln und Mißfallensäußerungen geführt.
Dies lenkte aber nur von dem eigentlichen Skandal ab. Internationalen Banken war
zugestanden worden, für wenige Millionen Plünderos mehrere Milliarden Plünderos
Kreditforderungen zu kaufen, für die der Steuerzahler aufzukommen
hatte. Doch hielt sich die
Aufregung, über das dreiste Agieren der Banken, in engen Grenzen. Nach wenigen
Wochen redete keine Zeitung und kein Fernsehen mehr davon, und so vergaßen es
auch die zahlungsbereiten Plünderland-Bürger. Dabei hätte die ganze
Angelegenheit doch das Zeug zu einem echten Skandal mit gehöriger Empörung
gehabt. Aber es ist eben nicht wahr,
daß die Medien von empörenden Neuigkeiten leben. Die Empörung muß schließlich
auch in die richtige Richtung zielen, um mediengerecht zu
sein. Um einer Revision dieser
Schuldenregelung auf jeden Fall vorzubeugen, hatte die Untreuegesellschaft schon
im Jahre 2993 - vermutlich wiederum auf Anraten ihrer teuren Berater, wie dem
angesehenen Bankhaus Boyds - damit begonnen, die Schulden der
Ostplünderland-Betriebe, die eigentlich gar keine richtigen Schulden waren, in
echte Kredite umzuwandeln. Das bewerkstelligte man
dadurch, dass man sie durch Refinanzierung monetisierte. Das heißt, die
Untreuegesellschaft verkaufte Anleihen und Obligationen und bezahlte einen
großen Teil der Kreditforderungen der internationalen Institute, mit den dadurch
erlösten Beträgen. Nachgewiesen sind 105
Milliarden Plünderos, die an die Banken überwiesen wurden. Auf diese Art und
Weise verschwanden die alten Schulden und die neuen Wertpapiere wurden zu
unumkehrbaren Zahlungsforderungen an Staat und
Steuerzahler. Das Geld zahlte die
Untreuegesellschaft an die Plünderische-Kreditbank. Die Bank gehörte zwar der
Untreuegesellschaft, arbeitete aber in der Obhut der Plünderischen-Bank, in
deren Eigentum sie später auch überging. Damit stellte sich die
Frage, die eigentlich auch den Staatsanwalt hätte beschäftigen
müssen: "Was hatte die
Plünderische-Bank mit dem Geld der Plünderischen-Kreditbank
gemacht?" Wahrscheinlich war es - wie
im Falle der "Bank für Land und Nahrung" - einfach in den Tresoren der Filialen
geblieben, als diese - wie erwähnt - von den internationalen Geldinstituten für
ein paar lächerliche Millionen Plünderos übernommen wurden. Warum auch sollten
andere Großinstitute schlechter dastehen, als die PG Bank? 14 Resümee und
Epilog Lassen wir unseren
Berichterstatter, Otto H. Nienkamp hier enden und fassen kurz zusammen, was
geschehen war: Die Götter hatten zwei
Gebiete mit unterschiedlichen Macht- und Wirtschaftssystemen
zusammengeführt. Das kapitalistische
Westplünderland hatte ein privates Bankensystem, dem das
Kreditgeldschöpfungsmonopol geschenkt worden war. Deshalb herrschte hier der
Zwang, die Zinsen und die Zinseszinsen permanent aufzuschulden, nur um die
Zahlungsmittel in Umlauf zu halten. Weil die Zinsen immer über 7% lagen,
entwickelten sich Produktivitätsdruck, Wachstumszwang und die
Preissteigerungsrate ebenso schnell, wie das Bruttoinlandsprodukt. Diese
Faktoren sorgten aber auch für eine exponentiell steigende Verschuldung bei den
internationalen Kreditinstituten. So lag das
Bruttoinlandsprodukt kurz vor der Vereinigung mit Ostplünderland bei deutlich
über 2.000 Milliarden Westplünderos. Die Staatsverschuldung hatte schon damals
über 800 Milliarden und die Verschuldung aller sozialen Einheiten, also
einschließlich der Schulden privater Haushalte und privater Unternehmen, mehr
als 1.800 Milliarden Westplünderos erreicht. In Ostplünderland dagegen
gab es an echten Schulden nur 30 Milliarden Westplünderos, den so genannten
Auslandsschulden. Alle anderen Schulden waren intern, denn die Banken gehörten
dort ja dem Staat. D.h.: Ostplünderland hatte diese Schulden, die ja eigentlich
gar keine waren, weil ja auch alle Unternehmen und sonstige Produktionsmittel
ihm selbst gehörten, lediglich bei sich selbst. Weil das Zinsniveau im
sozialistischen Osten sehr niedrig war, waren auch Produktivitätsdruck,
Preissteigerungsrate und Bruttoinlandsprodukt niedrig. Das absolute Preisniveau
für Verbrausgüter des täglichen Bedarfs lag weit unter dem im Westen. Das dort
so genannte Bruttoprodukt betrug ca. 800 Mrd. Ostplünderos und war mit der
entsprechenden Zahl im Westen, wegen der unterschiedlichen Finanzierungssysteme
und Preisniveaus nur schwer vergleichbar. Eine Tatsache bleibt jedoch:
Wenn auch das Sozialprodukt im Ostplünderland, um den Wechselkurs bereinigt, nur
knapp 10% der entsprechenden Zahl
im Westen betrug, lag doch die tatsächliche Verschuldung, die lediglich aus den
Auslandsschulden bestand, nur bei ca. 1.6% der gesamten Verschuldung in
Westplünderland. Wer rechnen kann,
versteht, dass Plünderland bei der Vereinigung eigentlich hätte reicher werden
müssen. Selbst die eins zu eins Umstellung der Ersparnisse des kleinen Mannes,
hätte daran nur wenig geändert. Dieses Umtauschverhältnis diente letztlich auch
nur der Täuschung. Auf diese Weise wurde der zwei zu eins Umtausch der Kredite,
die, wie sie nun unschwer erkennen können, niemals richtige Kredite nach
westlichen Maßstäben waren, gerechtfertigt. Gleichzeitig schaffte man es, durch
die in dieser Geschichte beschriebenen Machenschaften, die Gesamtverschuldung
des vereinten Plünderland in kürzester Zeit dramatisch steigen zu
lassen. Im gleichen Maße wie die
Verschuldung, stieg der Frust im früheren Westen, weil die Westplünderaner
glaubten, von den Ostplünderanern betrogen worden zu sein. Die Leute im Osten
glaubten dagegen, von denen im Westen beraubt worden zu
sein. In Wirklichkeit stimmte
beides nicht. Zwar waren die einen
betrogen und die anderen beraubt worden. Doch ganz andere Wesen waren die Räuber
und Betrüger, als die Plünderaner hüben wie drüben
vermuteten. Es waren die Götter, die mit
Hilfe ihrer Handlanger, den Brüdern im Geiste, diesen genialen Coup durchgezogen
hatten. Mit dem Frust, über die nun
aus dem Ruder laufenden Staatsschulden, stieg auch die Bereitschaft, die
Abschaffung der eigenen Währung hinzunehmen. Die Götter hatten ein wichtiges
Ziel erreicht. Aber auch diese Geschichte
ist nur ein kleiner Teil einer noch viel größeren Geschichte. Die erzählen wir
euch demnächst in diesem Theater. Text als PDF-Datei: http://www.rsv.daten-web.de/Germanien/Pluenderlandverschwoerung.pdf
|